Hilfe an meinen Exfreund?

  • Hallo als erstes mal!
    ich bin 17 jahre und bräuchte mal einen Rat von euch…
    vor etwa drei wochen hat sich mein freund von mir getrennt. er ist zurück zu seiner ex gegangen. er kifft regelmäßig, also etwa aller zwei tage und am wochenende auch mehrmals am tag (ich kenn mich da nicht so aus und weiss nicht ob das jetzt oft ist oder nicht) und in letzter zeit hat er dann auch immer öfter crystal genommen. schon als wir noch zusammen waren, hab ich versucht ihm klarzumachen dass er da schon ziemlich tief drinnen steckt und versucht immer mit ihm über drogen zu reden damit er selbst merkt dass er damit aufhören muss weil er sich sonst kaputt macht. aber das hat ihn nicht interessiert. ich weiss auch dass kiffen und crystal nicht die schlimmsten arten von drogen sind aber wenn nicht jetzt dann ist es dann vllt zu spät... das mädel mit dem er jetzt zusammen ist, findet es nur „lustig“ dass er kifft und auch seine freunde kiffen ja alle, deshalb wird ihm von denen keiner sagen dass er das ganze reduzieren oder aufhören soll.
    das klingt jetzt vllt dumm oder so aber mir liegt wirklich was an ihm und ich will nicht zusehen wie er sich langsam aber sicher kaputt macht (er ist ja auch erst so alt wie ich…) ich weiss nicht was man als exfreundin ausrichten könnte um ihm zu helfen, aber ich will ihn auch nicht im stich lassen so wie alle anderen. was soll ich jetzt tun? ich wäre echt dankbar, wenn einer von euch ne idee hätte.
    viele liebe grüße

  • ich weiss auch dass kiffen und crystal nicht die schlimmsten arten von drogen sind ...

    okay... erstmal: crystal ist schon ganz schön schlimm...
    um zu wissen ob du was ausrichten kannst müssen wir ja auch erstmal wissen, ob ihr noch freunde seid, oder im streit auseinander gegangen seid...
    weil wenn ihr noch befreundet seid, dann kannst du ja wohl mehr erreichen, als wenn ihr euch total zerstritten habt.
    ansonsten würde ich versuchen mit seiner neuen freundin zu reden, das könnte evtl etwas bringen, wenn sie ihm klar machen könnte, wie schädlich das zeugs für ihn ist.

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  • Da es noch nicht sehr lange her ist... drei wochen etwa, habe ich seitdem keinen kontakt mehr zu ihm gehabt. letztends habe ich ihn in einem club gesehen, da war er total bekifft. ich glaube er will auch als "kumpel" nichts mehr mit mir zu tun haben weil er weiss wie ich über seinen drogenkonsum denke und er ebend in einer anderen szene als ich zu tun hat. ausserdem denke ich, ist er glücklich damit dass er bei seiner neuen drogen nehmen kann und sie das nicht stört. ich denke, vllt hast du recht und ich kann wirklich nichts ausrichten aber ich will nicht mit ansehen wir er vllt schon mit 20 ganz in der drogenszene steckt...
    lg

  • Ich sags mal ganz brutal: Vermutlich kannst Du gar nichts tun! Du hast auch nichts erreicht, als ihr noch zusammen wart und Du daher mehr Einfluß auf ihn hattest, wieviel weniger jetzt.

    Um das Ganze abzumildern: Grundsätzlich sagt man, ein Süchtiger muss selbst erkennen, dass er Sch... baut und da raus wollen, sonst schafft er das nicht. Ihm sowas klar zu machen, daran verzweifeln selbst Eltern, Freunde und andere Bezugspersonen. Ihnen bleibt letztlich nur, abzuwarten und da zu sein, wenn er am Boden ist.

    Ich habe selbst keine Drogenerfahrung, weder direkt noch indirekt, aber das ist es, was ich immer wieder gehört und gelesen habe. Der Sohn einer Kollegin ist an einer Überdosis gestorben und sie war immer für ihn da. Auch sie hat es nicht geschafft, sie hat sich nur selber damit kaputt gemacht.

    Falls Du in einer größeren Stadt wohnst, geh mal zur Drogenberatungsstelle, die haben auch Sprechstunden für Angehörige. Vielleicht können die Dir ja einen besseren Rat geben, ich würde es Dir (und Deinem Ex-Freund) wünschen. Ansonsten gibt es mit Sicherheit auch einschlägige Foren, in denen Du Erfahrungen mit anderen Angehörigen (da rechne ich Dich der Einfachheit halber jetzt mal dazu) austauschen oder sie zumindest lesen kannst. Wenn Du Dich traust, in manchen Schulen gibt es extra Drogenbeauftragte. Falls Du noch zur Schule gehst, wäre auch das eine Möglichkeit.

    Ich weiß nicht, wer oder was ich bin. Ich weiß nur, dass ich tue, was ich tun muß, nicht mehr und nicht weniger.

    Zitat aus "Gildenhaus Thendara", Dritter Teil, Ende 3. Kapitel

  • Wie ist das denn, geht er noch zur schule? hat er sein leben trotzdessen noch im griff? wielange nimmt er schon drogen?

    sollte er sein leben sonst noch im griff haben, kann es eine phase sein, weil er mitziehen will.

    Ich habe mit 15 so eine phase gehabt, ich habe gekifft und alle möglichen partydrogen genommen. aber nach einigen monaten wieder aufgehört.

    ich denke du kannst zur zeit sowieso nichts ausrichten. wenn ihr keinen richtigen kontakt habt, wird er nicht hören.

  • erstmal wollt ich schreiben dass ich es echt lieb finde, dass ihr mir hier antwortet, weil ich es auch schon in anderen foren probiert habe...sich dort aber niemand für das problem interessiert hat.
    er macht seit einem jahr ein freiwilliges soziales jahr. zwischendurch wollte er fussballprofi werden aber ich glaube da das jetzt auch nichts wird (wegen den drogen - er hat zu nichts mehr lust was ihm früher spass gemacht hat) gibt er den fussball und alles ganz auf.
    er nimmt die drogen schon seit juli letzten jahres.
    ich glaube nicht mehr dass das nur noch ne phase ist weil er oft den ganzen nachmittag und abend nur bei seinen freunden sass und sie gekifft haben.
    seine eltern wissen nichts davon dass er kifft und ab und zu "c" nimmt. vllt würden sie ihn davon abhalten können aber ich schätze ein abhängiger jugendlicher lässt sich von seinen eltern erst recht nix sagen.
    wahrscheinlich ist es am besten wenn ich in meiner schule mal mit einem beratungslehrer spreche.
    danke...

  • Wenn seine Eltern nichts davon wissen (obwohl es ihnen auffallen sollte, wenn er sein verhalten und seine Interessen so ändert) - Du könntest fies sein und ihn "verpfeiffen". Seine Eltern hätten zumindest bessere Chancen als Du und ja auch noch ein Druckmittel, da er noch minderjährig ist. Solltest Du jedoch nur tun, wenn Du es erträgst, dass er Dich dafür "zur Sau macht", dass Du ihn "verpfiffen" hast.

    Der Beratungslehrer ist aber wirklich eine gute Idee! Der sollte damit umgehen können (hoffe ich mal).

    Ich weiß nicht, wer oder was ich bin. Ich weiß nur, dass ich tue, was ich tun muß, nicht mehr und nicht weniger.

    Zitat aus "Gildenhaus Thendara", Dritter Teil, Ende 3. Kapitel

  • naja also grundlegend (und da spreche ich aus eigener erfahrung) wird er von nichts und niemandem wissen wollen was da abgeht und wie er da rauskommt.
    du könntest mal zu ner suchtberatung gehen und von dort professionelle hilfe anfordern.
    verpfeiffen oder auch nur offen mit dem B-lehrer reden halte ich auch für keine gute idee, denn die folgen kann niemand absehen und das "zur sau gemacht werden" kann auch wirklich richtig übel ausgehen, drogisten steigern sich gerne in etwas rein und wenn einmal ein feindbild steht ist des schwer umzuwerfen!
    ich bin seit 2 jahren clean, und ich hab 10 jahre gekifft, gekokst, pillen,pilze, pappen, pep, mdma usw genommen (naja kein crack und kein heroin)- ich hab den absprung selber geschafft aber auch jahre lang auf niemanden gehört.
    die löcher im gedächtnis gehen nicht einfach zu und erinnerungen aus der drogenzeit verblassen mit jedem tag, an dem man sauber bleibt...

    ich wollte auch nie etwas von irgendwem hören oder ich habs angenommen, hingenommen.. weggeworfen und weitergemacht.
    ich will dich nicht entmutigen, aber ohne suchtberatung denke ich wird da nichts erreicht, die haben spezielles wissen, mit dem sie weiterhelfen können.

    auch wen es sehr schwer fällt, übe professionelle distanz, bevor dich sein abgang mitnimmt. ich weiß dass dieser beitrag evtl als kontraproduktiv gesehen wird, jedoch konnte ich das alles hier nicht ohne gegengewicht stehen lassen.
    fakt ist, dass drogen wirklich scheisse sind und wirklch gleichgültig machen, sie zerstören selbstbewusstsein, respekt, liebe, sozialverhalten allgemein und vor allem den körper.
    das bewusstsein ist von mutter natur nicht om unterbewusstsein getrennt worden, damit wir alles künstlich vereinen! das kann und wird niemals gesund sein.

  • jap da gebe ich synaptic recht, er muss es wenn selber wollen, NIEMAND nicht seine eltern, ein lehrer oder du werden ihn im moment wirklich dazu bringen aufzuhören.
    vielleicht muss er auf gut deutsch erstmal richtig abkacken um wach zu werden.
    da du scheinbar nicht so die erfahrung mit drogen hast, lass dir sagen, der ist gerade nicht in deiner welt, daher kommt man auch nicht ran-

    wenn du zu nem "lehrer" gehst wird es vielleicht deiner psyche helfen, aber ihm bringt es nix.

  • Kann mich Synaptic nur anschliessen.
    Meine eigene Drogenkarriere war zwar nicht ganz so umfassend, aber das Umfeld ist mir doch sehr geläufig.
    Erfahrungsgemäß sind 3 Dinge wichtig:

    1. Sieh ja zu, dass du dich NIEMALS, aber wirklich unter GAR KEINEN UMSTÄNDEN für ihn verantwortlich fühlst. Das endet für dich nicht gut, glaub mir.

    2. Ihm die soziale Polente auf den Hals zu hetzen halte ich ebenfalls für falsch. Erst recht, da er ja noch nicht so lange dabei ist, sich zuzuknallen (noch nich mal nen Jahr. reicht zwar, sich schon gut kaputt zu machen, aber als Drogenkarriere bezeichne ich das jetzt mal noch nicht).

    3., und das ist jetzt der praktische Ratschlag: Signalisiere ihm, dass er sich an dich wenden kann. Das wird er dann auch, vorraussichtlich, wenn ers irgendwann komplett verkackt hat.
    Ihn zu berennen führt zu nix. Das ist dann auch der richtige Moment, um über Dinge wie eine Suchtberatung mit ihm nachzudenken.

    Bis dahin ist das einzige, was du machen kannst (und solltest): Dich selbst bei Suchtberatungsstellen oder Vereinen zur Angehörigenbetreuung schlau zu machen. Das wird dir dann in der konkreten Situation sehr behilflich sein.

    Wenn du uns sagst, wo du in etwa wohnst, helf ich dir auchz gerne bei der Suche.

    Beste Grüße,
    jojo


  • danke, dass ihr euch so alle um mein problem kümmert...da bin ich wirklich sehr dankbar.
    und irgenwie fühl ich mich da selbst auch schon besser, obwohl es ja eigentlich um meinen ex und nicht um mich geht. wenn ich weiss dass ich eigentlich zurzeit nichts weiter tun kann als hintergründig für ihn da zu sein sobld er mich braucht, da weiss ich wenigstens das ich IRGENDETWAS machen kann, auch wenns nicht aktiv handeln ist aber auf die andere weise helfe ich ihm wahrscheinlich noch viel mehr. ich hab mir schon eine "Ehe-,familien- und jugendberatungsstelle" in wurzen aufgeschrieben. ich denke dort fahre ich nächste woche nach der schule einfach mal vorbei. mal sehn was da raus kommt aber ich denke die werden mir auch nichts anderes raten als ihr hier. das ist wahrscheinlich auch das allerbeste was ich zurzeit machen kann.
    lg

  • Hm, in Wurzen kenn ich noch das NDK
    Ich weiss zwar grad nicht, ob dort konkret eine Suchtberatung/Angehörigenhilfe gemacht wird, aber von der Türschwelle wirst du auf jeden fall nicht geschubst.
    Und Leute zum Quatschen findest du7 dort mit Sicherheit ;)

    Alles Gute,
    jojo


  • Oh doch, es geht (mir) schon auch um Dich. Schließlich weiß ich aus eigener Erfahrung, wie kaputt man sich machen kann, wenn man helfen will/sich verantwortlich fühlt und dabei hilflos ist. Man hat immer im Hinterkopf "aber irgendwas MUSS ich doch tun können". Deswegen habe ich Dich eigentlich zur Angehörigenberatung geschickt. ;)

    Nochwas am Rande: Ich finde es klasse, dass Du Dich nach wie vor so um Deinen Ex sorgst, obwohl er Dich ja verlassen hat. Ist (leider) nicht selbstverständlich.

    Ich weiß nicht, wer oder was ich bin. Ich weiß nur, dass ich tue, was ich tun muß, nicht mehr und nicht weniger.

    Zitat aus "Gildenhaus Thendara", Dritter Teil, Ende 3. Kapitel

  • Danke, ich finde es toll dass ihr euch sogar um mein problem gedanken macht obwohl ihr es gar nicht müsstet und ihr mich ja gar nicht kennt.
    ich habe ihn gestern wieder in der stadt gesehen, er war total zugekifft, und ich hab mich auch total hilflos gefühlt aber ich denke das allerbeste was ich zurzeit machen kann ist einsehen, dass ich mein eigenes leben führen muss und ihm zwar deutlich machen kann dass ich immer für ihn da bin wenn er das will, aber wenn er das nicht will, dann akzeptiere ich das auch... soviel hab ich jetzt gelernt.
    wahrscheinlich kommt er mit der zurzeitigen situation (auch der trennung usw) besser zurecht als ich und vllt war das einfach zu schockierend aufeinmal so aus heiterem himmel mit drogen in kontakt zu geraten. aber ich denke, ich schaffe das schon.
    viele grüße und vielen dank