Gute Frage...

  • Hey Leute...

    Hab da mal ne gute Frage zum nachfolgenden Text. Wer findet raus, wer oder was das ist?

    Zitat

    Wer kann von sich schon behaupten, dass er zweimal geboren wurde? Ich betrat in Nürnberg an einem Pfingstmontag des frühen 19. Jahrhunderts zum zweiten Mal das Licht der Welt, das ich vorher noch nie gesehen hatte. Dabei war mein weiterer Lebensweg schon vorbestimmt: Ich sollte bei einem Rittmeister das Soldatenhandwerk lernen. Wer dieser Rittmeister war und wer mich nach Nürnberg gebracht hatte, weiss ich nicht, wie ich so vieles über mein Dasein nicht weiss. Viele helfende Hände nahmen sich meiner in den nächsten Jahren an, nicht immer zu meinem Vorteil und sicher nicht immer uneigennützig. Auf jeden Fall war ich immer der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, wohin ich auch kam. Ich kam mir vor wie ein Mitglied eines hohen Herrscherhauses, das Audienz hielt, um all die Neugierigen zufriedenzustellen, dann aber wieder wie ein Tier im Menageriekäfig ...
    Wie jedes Neugeborenen, so musste auch ich zuerst einmal die einfachsten Dinge des Lebens lernen: Sprechen, Schreiben, Körperpflege, usw. ich lernte schnell, da meine „zweite Geburt“ in ein fortgeschrittenes Alter fiel. Im Zeichnen erreichte ich bald eine erstaunliche Fähigkeit, die mir den Beruf des Malers oder Zeichners erstrebenswert machte. Aber weiter als bis zum Kanzleischreiber habe ich es nicht bringen können, bringen dürfen.
    Vielleicht hätte man mich eher in Frieden gelassen, wenn sich da nicht gleichzeitig mit meiner ersten Geburt merkwürdige Dinge an einem fernen deutschen Fürstenhof ereignet hätten. Dort waren alle möglichen Thronfolger bereits im Kindbett gestorben, unter nie ganz geklärten Umständen. Die Gerüchte hielten sich, die Kinder seien vertauscht worden, und die echten Prinzen würden irgendwo versteckt gehalten. Wollte man nicht damit in Verbindung bringen? Und da war noch etwas: Dreimal während meines kurzen Lebens brach ich blutüberströmt zusammen, nachdem ein Attentäter auf mich eingestochen hatte. Gleich entstanden wüste Gerüchte, ich sei ein Betrüger und hätte mir die Wunden selbst zugefügt. Zu dieser Theorie passt jedoch schlecht, dass mich das letzte Attentat das Leben kostete. In dem Park, wo es geschah, steht ein Denkmal mit der Inschrift: „Hier fiel der Rätselhafte durch rätselhafte Hand.“ Wie wahr!!

  • Ohne jetzt nachzuforschen: Kaspar Hauser?

    Ich weiß nicht, wer oder was ich bin. Ich weiß nur, dass ich tue, was ich tun muß, nicht mehr und nicht weniger.

    Zitat aus "Gildenhaus Thendara", Dritter Teil, Ende 3. Kapitel