ich hab sie doch lieb

  • hallo,

    Also ich muss gleich saagen, dass es jetzt nicht um mich geht, sondern um eine sehr gute Freundin. dazu ein paar Infos:

    Sie it 18 und hat gerade eine trennung hinter sich. So viel wie ich weiß hat er sie wohl ganz schon unterdrückt und hatte viel mit Drogen zu tun. Jetzt wo sie nicht mehr zusammen sind, zeiht er sie immer noch total runter. Sie hat sich letztens mitten in der Disco bei mir augeheult. Sie tat mir so leid und ich wusste nicht was ich machen sollte.
    Meine freundin ist ein sehr sensibler Mensch und schon in der Kindheit wurde sie geprägt für ihr ganzes Leben. Sie hatte viel mit Missbrauch und Gewalt zu tun. Ihre mutter war wohl auch sehr krank. Die hatte wohl mit Ängsten und Depressionen zu tun. meine Freundin war vor nicht all zu langer zeit in einer Klinik und ihre Diagnose heißt: Gemischte Angststörung, essstörung und anzeichen einer depression. Sie ist aber so ein liebe Mensch und so einfühlsam. Sie war immer für mich da, wenn es mir schlecht ging, auch wenn es ihr total dreckig ging.

    heute war ich bei ihr zu Hause. ich wollte ein paar Unterlagen von der Schule haben. Als ich dann zu Hause war fand ich in diesen Unterlagen einen beschmierten Zetel, wo folgendes drauf stand:

    Sie wusste nicht genau, wo sie war, sie wusste nur, dass es ein Ort war, der nicht gut für sie war. Es schien alles so kalt und trostlos. Sie dachte viel nach, über das Leben und über ihre eigenen Gefühle. Ja, die Gefühle waren es , die sie fast in den Wahnsinn trieben. Sie waren so stark, dass sie sie tag und Nacht belasteten. Was konnte sie dagegen tun? Nicht viel dachte sie. Gefühle sind nicht steuerbar. Wenn es doch wenigstens positive Gefühle wären, doch es war nie an dem. Das Böse zerbrach ihr Tag für Tag das Herz. Immer wieder lief sie auf die Straße und bettelte nach Hilfe. Sie wusste nicht mehr, wie sie da wieder raus kommen sollte. Dieser Ort… es war dieser Ort, der sie so traurig machte und es waren die Menschen, die ihr tag für Tag klar machten, dass sie kein Stolz hat und so naiv sei.
    Sie konnte es nicht verstehen, warum niemand zu ihr kam, sie umarmte und sie liebt, so wie sie ist. Es gab da noch einen anderen Ort, wo sie hoffte glücklich zu werden. Das war der Himmel. So oft schaute sie in den Himmel und sagte: Bald komme ich, niewieder werden sie mir weh tun, nie wieder würden sie dich peinigen.
    Halt durch Kleines du bist ein starker Mensch.


    das hat mich total erschrocken. Sie tut mir so leid und ich weiß, wie sehr sie sich nach jemanden sehnt, der sie wirklich liebt. Sie ist nicht hässlich und könnte wirklich jeden haben, doch das wurde ihr zum Verhängnis.
    Ws soll ich nur tun? ich würde ihr so gerne helfen und weiß nicht wie. was raucht sie denn? Sie kann doch nicht ihr ganzes Leben in der Psychiatrie verbringen... ich hab sie so lieb.

  • Sei für sie da, wenn sie jemanden zum Reden braucht. Bringe sie dazu zu reden. Das ist das Wichtigste. Sie darf nicht das Gefühl haben, allein und ohne Rückhalt zu sein!

    Ich weiß nicht, wer oder was ich bin. Ich weiß nur, dass ich tue, was ich tun muß, nicht mehr und nicht weniger.

    Zitat aus "Gildenhaus Thendara", Dritter Teil, Ende 3. Kapitel

  • das tue ich ja, so weit es mir möglich ist, doch ich hab bei ihr mehr das Gfühl, dass sie eine perfekte Schauspielerin ist, denn wenn sie mi uns unterwegs ist oder wenn wir mal in die Stadt fahren ist sie nur am lachen. Ich kann nicht immer genau erkennen ob es ihr schlecht geht oder nicht.

  • Würdest Du in einer Gruppe von Leuten zugeben, wenn Du wirklich mies drauf bist? Ich nicht! Ich weiß nicht, ob ich es wirklich verbergen könnte, aber ich kenne genug Leute, die das können und auch von sich verlangen! Nicht zuletzt ist das auch eine Art Flucht für sie. Eine Ablenkung von ihren Gefühlen und ihren Gedanken, um wieder ein wenig Kraft zu schöpfen.
    Aber wenn es ihr schlecht geht und die Maske zerbricht, die sie auch vor sich selber aufgebaut hat, dann muß jemand da sein, um sie aufzufangen. Diese Sicherheit muß sie haben. Sie muß sich sicher sein, dass sie Dir vertrauen kann, dass Du sie verstehst, dass Du ihr zuhörst und einfach nur DA bist. Schon diese Gewissheit alleine kann ihr viel helfen.
    Wenn Du das Gefühl hast, dass sie jemanden braucht, dann biete ihr ein Gespräch unter vier Augen an. Irgendwo, wo sie sich zwar nicht gefangen fühlt, ihr aber trotzdem nicht beobachtet werdet. Und sei nicht enttäuscht, wenn sie beim ersten Mal noch nicht so weit aus sich heraus geht. Sowas braucht Zeit. Für sowas braucht es Mut. Und von Deiner Seite aus viel Geduld und Fingerspitzengefühl.

    Ich weiß nicht, wer oder was ich bin. Ich weiß nur, dass ich tue, was ich tun muß, nicht mehr und nicht weniger.

    Zitat aus "Gildenhaus Thendara", Dritter Teil, Ende 3. Kapitel

  • Hallo Jule!!!

    Deine Freundin ist sehr krank - sie hat wahrscheinlich in ihrer Kindheit sehr viel mitgemacht. Ihr Schmerz ist so gross das sie ihn kaum aushaelt und deswegen versucht sie ihn zu verdraengen! (Sie lacht aber in wirklichkeit ist ihr zum heulen zumute)

    Dadurch geht es ihr aber nicht wirklich besser - denn solche Probleme kann man nicht einfach ignorieren - sie kommen immer immer wieder hoch Jule!

    Deiner Freunden wuerde es wirklich helfen, wenn sie sich damit auseinandersetzt und einsieht, das sie Hilfe braucht!

    Sprich deine Freundin doch mal ganz offen und ehrlich darauf an Jule, und dann wirst Du ja sehen wie sie darauf reagiert!

    Wenn sie Dich abschmettert oder alles verharmlost "Ist doch alles nicht so schlimm" kannst Du leider nichts fuer sie tun!

    Einem Menschen kann nur geholfen werden wenn er es auch wirklich selber moechte!

    viele Gruesse,

    Bernd