Mathematik hat doch nichts mit der Natur zu tun. Man definiert sich ein vollständig unabhängiges System, angefangen bei Logik und Mengenlehre, dann definiert man ein neues Konstrukt, d.h. z.B. "natürliche Zahlen" oder "topologischer Raum" und damit hat man dann Spaß. Man drückt damit vllt. nicht seine Gefühle aus, aber ein Künstler versucht auch nur etwas besonderes, etwas schönes oder etwas interessantes zu schaffen. Zugegeben, die Mathematik kommt eher aus dem Gebiet, dass man irgendetwas berechnen wollte, aber schon Euklid hat sich mit scheinbar nutzlosen geometrischen und zahlentheoretischen Dingen befasst. Und heutzutage ist Mathematik nun einmal etwas ganz eigenes. Würde das irgendetwas praktisch verändern, wenn man nun sicher wüsste, dass P!=NP ist, oder hat es etwas praktisches verändert, dass man nun weiß, dass planare Graphen vierfärbbar sind oder dass x^n+y^n != z^n für n>2 ist? Nein, und dennoch lechzen alle Mathematiker danach, weil sie es schön und faszinierend finden. Das ist heutige Mathematik, wenn sich dann eine Anwendung findet, meinet wegen, viel Spaß, das macht dann ein Biologe, Programmierer, Physiker, Chemiker, Techniker oder sonst wer. Die Mathematik ist eben der sichere Zweig der Philosophie, denn er kennt seine Axiome, daher kann man sie eher anwenden.
PS: Mathematiker malen Beweise und keine Schaltungen, Programme, Moleküle oder sonst was