Hört sich eigentlich lustig an, ich finde es meistens nicht zum lachen. Vor neun Monaten kam unser Sohn zur Welt. Ein echtes Wunschkind. Nicht nur für uns. Meine Schwiegermutter war auch total aus dem Häuschen. Eigentlich schön. Aber so langsam wird es echt zuviel. Ich glaube sie sucht einen Ersatz für Ihren Mann. Der ist nicht etwa tot oder so. Der ist quicklebendig. Aber Alkoholiker und wenn er nicht arbeiten geht streunert er irgendwo herum. Weiß der Geier wo. Auf jeden Fall hat sich meine Schwiegermutter das wohl so gedacht, daß ich das Kind gebäre, sie dann aber die schönen Sachen wie Schmusen, spazieren gehen und so weiter übernehmen kann. Wenn ich bei dem kleinen morgens den rolladen hochziehe, dauert es keine viertel Stunde und sie steht in der tür. Jeden morgen, ohne anzuklopfen. Auch am Wochenende, wenn mein Mann zuhause ist. Und dann hat sie nicht eher Ruhe, bis sie meinen Sohn auf dem Arm halten kann. Klar, daß dem das gefällt, aber ich kann dann hinterher sehen, wie ich mit ihm fertig werde, denn bei mir will er das natürlich auch.
Gehe ich mit meinem Sohn aus dem Haus, öffnet sich unten die Tür und meine Schwiegermutter steht im Treppenhaus, komme ich nachhause, das gleiche spiel. Eigentlich immer wenn ich irgendeinen Fuß vor unsere Tür setze, ist sie hinter mir. Und dann gibts natürlich gute Ratschläge. Ich solle doch die Wäsche vom kleinen lieber getrennt von unserer waschen, ich soll den kleinen im Kinderwagen hinsetzen, das sind echt noch harmlose Sachen. Wir sind aber doch jetzt unsere eigene Familie. Das haben wir ihr auch schon gesagt, dann ist sie entweder beleidigt, heult los, oder es geht zwei Tage gut und dann ist alles beim alten. Ich bin leider so erzogen worden, immer meinen Mund zu halten. Und so gestaltet sich mein ganzes Leben. Lieber geht es mir dreckig, als daß ich anderen weh tu.
Nebenan wohnen die Großeltern von meinem Mann. Genau das gleiche spiel nochmal. Selbst wenn meine Schwiegereltern im Urlaub sind habe ich keine ruhe, denn dann meinen die Großeltern sie müßten nach dem Rechten schauen. Letztes Jahr waren wir sechs Tage im Urlaub. Die einzigen sechs Tage, wo wir drei unter uns waren. Wenn da nicht die gelegentlichen Anrufe gewesen wären.
Wie gerne hätte ich ein eigenes kleines Häuschen nur für uns. Das ist mein großer Traum. Da mein Mann aber nicht besonders gut verdient, wird es wohl ein Traum bleiben.
Mein Sohn, meine Schwiegereltern und ich
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Louisa -
22. März 2005 um 14:23
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Das ist ein Alptraum!!!!
Sucht euch kein Häuschen, sondern eine kleine Wohnung, das müßte evtl. zu finanzieren sein. Wenn auch nicht sofort, so doch in ein paar Jahren, wenn Du ein paar Stunden mitverdienen kannst. (In der Zeit kann ihn ja dann Deine Schiegermutter betreuen. ;)) Aber so hältst Du das auf die Dauer nicht durch!!!
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suche zunächst mal Unterstützung durch deinen Mann und sprecht dann gemeinsam mit den Schwiegereltern oder der Schwiegermutter. Sag ihr das du es toll findest, dass sie sich so sehr um ihr Enkelkind sorgt. Aber sie möchte doch bitte einmal zurückdenken, als sie selbst frischgebackene Mama war. Mache ihr gemeinsam mit deinem Mann klar, dass ihr nun eure eigene kleine Familie habt und auch die meiste Zeit zu dritt verbringen wollt. Man kann ja auch ein Zeichen ausmachen, z.B. etwas von aussen an die Türe hängen. Das ist dann das Zeichen für deine Schwiegermutter und auch die Grosseltern deines Mannes, dass ihr ungestört, sprich allein sein wollt. Wenn nichts an der Türe hängt, können sie gerne klingeln. Dann musst du aber auch drauf achten, dass du nicht vergisst das Zeichen auch mal abzunehmen. Sonst heisst es nachher, ihr wollt gar nichts mehr mit der Schwiegermutter zu tuen haben. Auf der anderen Seite kann man ihr auch mal die Freude machen, wenn ihr mal wieder ausgehen wollt, dass sie euer Kind hüten darf.
Zu der Einmischung in deine Haushaltsführung würde ich ihr deutlich sagen, dass du deine Erfahrungen selbst machen möchtest und das du alt genug bist, deine eigenen Entscheidungen zu treffen.
Viel Glück