Sinnabschnitte

  • Hey könnt ihr mir helfen????
    HAB KEINEN PLAN WAS SINNABSCHNITTE


    Mit seinem Gedicht „Ebenbild unseres Lebens“ gestaltet Andreas Gryphius ein typisches Thema der Barocklyrik. Verschiedene Gedanken umkreisen die Problematik der Vergänglichkeit allen irdischen Daseins (Gedankenlyrik) und richten den Blick des Lesers auf die Unausweichlichkeit des Todes.
    In Form eines Sonetts, zwei Quartette und zwei Terzette, und im Versmaß eines sechshebigen Jambus entfaltet das lyrische Ich in zahlreichen Bildern den für barockes Lebensgefühl typischen Gegensatz von Sein und Schein, von Glück (Fortuna) und Vergänglichkeit (Vanitas). Er mündet ein in die Aufforderung nach Lebensgenuss und Lebensbejahung (Carpe diem) einerseits und in die am Jenseits orientierte Mahnung, sich stets der eigenen Sterblichkeit bewusst zu sein (Memento mori).
    Das Gedicht entwickelt diese Gedanken mit verschiedenen inhaltlichen Schwerpunkten in seinen vier Strophen, die nach dem für das Sonett typischen Reimschema aufgebaut sind (abba – abba – cce – ddc).
    In der ersten Strophe, die ohne einen Adressaten der Äußerungen zu verraten beginnt, befasst sich das lyrische Ich mit der Stellung des Menschen auf der Bühne des Lebens. Die Welt, der "Schauplatz“ (Z 2) seines Lebens, ist geprägt vom immerwährenden Fortschreiten der Zeit, was durch die in der Strophe zweimal verwendeten Enjambements noch unterstrichen wird. Diesem Fluss der Zeit ist, so lautet der Kern der Aussage des ersten Satzes, sämtliches menschliches Handeln und Sein unterworfen. Das Fortschreiten der Zeit gleicht einem Spiel, worin der Mensch ein (Mit-)Spieler ist. Die Regeln dieses Spiels liegen aber außerhalb der Gestaltungsmöglichkeiten des Menschen. Was bleibt sind mehr oder weniger eng umgrenzte Handlungsspielräume zur Lebensgestaltung, die zumindest teilweise zur Sinngebung menschlichen Lebens herangezogen werden. In antithetisch angelegten Bildern verweist das lyrische Ich daher auf derartige Optionen, die das Leben im "Spiel der Zeit“ bereit hält. Da richtet sich der Blick einmal auf den Ort, an dem der Mensch sich, wenn auch mit dem Gefühl einer gewissen Unsicherheit niederlässt (Z 2:"er sitzt und doch nicht feste“), wobei damit wohl nicht nur eine rein äußerliche, lokale Dimension (Zuhause, Heimat) gemeint sein dürfte, sondern auch die Einbettung des Menschen in seine soziale Umgebung, wie auch das wackelige Fundament seiner Werte und Normen. In einem steten Auf und Nieder, das auf alle Lebensbereiche bezogen werden kann, zeigt sich die Dynamik der Zeit, die den einen im nahezu gleichen Augenblick erhebt, indem sie den anderen fallen lässt. Und auf der Bühne dieses typisch barocken Welttheaters gehören soziale Unterschiede (Z 3/4 "Paläste“, "schlechtes Dach“) und ungleiche politische Verhältnisse (Z 4: "der herrscht, und jener webt“) dazu und werden als solche hingenommen. Als ob die in der ersten Strophe entwickelten vier Antithesen noch formal unterstützt werden wollten, gewinnt man den Eindruck, dass der unreine Reim des zweiten und dritten Verses ("feste", "Paläste"), die Ungereimtheiten irdischen Daseins unterstreichen wollte.
    In der zweiten Strophe verweist das lyrische Ich auf die Unmöglichkeit, im Spiel der Zeit Beständiges zu schaffen. Das barocke Motiv der Vergänglichkeit (Vanitas) prägt die Abfolge der nachfolgenden Bilder. Mit einer intensivierenden Anapher am jeweiligen Satzanfang ("Was“) und durch eine (gedankliche) Mittelzäsur im Alexandrinervers unterstrichene Antithetik wird in drei kurzen aneinander gereihten Sätzen, von denen einer über das Zeilenende hinausreicht (Enjambement) die Vergänglichkeit alles dessen beschworen, was in der Vergangenheit geschaffen worden ist. Im gleichen Atemzug wird in die Zukunft hinein prognostiziert, dass augenblickliches Glück (Fortuna-Motiv) keinen Bestand haben kann. Mit dem antithetischen Bild von den gerade noch im Saft stehenden Ästen in der Natur zu ihrem herbstlichen Absterben leiten die Vergänglichkeitsmotive über zur Betrachtung des Todes. Sich selbst und die anderen einschließend (repräsentativer, öffentlicher Charakter der Barocklyrik) erhebt das lyrische Ich am Ende des 2. Quartetts Klage darüber (Z 7: "Wir Armen“), dass das menschliche, diesseitige Leben nur Durchgangsstation zum jenseitigen darstellt und jenes jederzeit nur an einem dünnen Faden hängt (Z 8: “Schwert an zarter Seide schwebt“).
    Im ersten der beiden Terzette wird die eingangs nur konstatierte soziale Ungleichheit der Menschen noch einmal aufgegriffen und mit dem am Ende des zweiten Quartetts entwickelten Motiv des Todes verknüpft. Im Angesicht des sicheren Todes verlieren, so die Aussage des ersten Terzetts, auch alle jene Unterschiede an Bedeutung, die das Leben im Diesseits geprägt haben (Ungleichheit der Stände, unterschiedlicher Wohlstand). Der Tod macht alle gleich, so lautet die düstere und zugleich befreiende Mahnung des Memento mori, mit dem das erste Terzett endet.
    Und doch bleibt ein Schimmer Hoffnung, hat auch das irdische Leben und der Daseinsgenuss seine Berechtigung. So fordert das lyrische Ich seine ungenannten Adressaten zu Beginn der letzten Strophe auf, das „ernste Spiel“ (Oxymoron, Z 12) des Lebens solange mitzuspielen, solange Lebenszeit gewährt ist. (Z 12: „weil es die Zeit noch leidet“). Neben dieser unverhohlenen Bejahung diesseitigen Lebensgenusses im Stile des Carpe-diem-Motivs (Z 13: „Bankett des Lebens“) fordert das lyrische Ich aber auch zugleich auf, dass die Menschen ihre Lektion zu lernen hätten, dass nämlich alles Materielle (Z 14: „Kron“, „Gut“), alle geistigen und körperlichen Vorzüge (Z 14: „Weisheit“, „Stärk“) nur „leere Pracht“ (Oxymeron, Z 14) seien. Der Gedanke an die Orientierung des Lebens am Jenseits (barocker Ordo-Gedanke) schließt damit den Kreis der Gedanken um das Welttheater wieder und rückt alles Dargestellte in den Bereich des Exemplarischen.


    Arbeitsanregungen:
    Untersuchen Sie die Interpretation des Gedichts »Ebenbild unseres Lebens« von Andreas Gryphius

    Gliedern Sie dazu den Aufsatz in Sinnabschnitte.
    Zeigen Sie auf, wie der Autor inhaltliche Wiedergabe, Formanalyse mit Interpretationsaussagen verbindet.

  • Sinnabschnitte sind inhaltöiche abschnitte, wie z.b. einleitung ...
    man erkennt sie häufig an absätzen

  • Hallo Pipi!

    1) Wenn man irgendetwas irgendwo abkopiert, sollte man die Quellenangabe mit anfügen, etwa so: "Gert Egle (2001)"

    Oder man gibt die Webseite an, von der man es abkopiert hat: http://www.teachsam.de/deutsch/d_ubau…_txt_2_ub_3.htm

    Ich meine, das ist sogar gesetzlich vorgeschrieben.

    2) Wenn man dann irgendwas abkopiert hat, sollte man es sich auch durchlesen und genau anschauen. Manche Begriffe sind blau eingefärbt. Das bedeutet, dass sie eine Definition enthalten, wenn man draufklickt. Mein Tipp: Probier es mal aus! Du wirst sehen: es funktioniert sogar! ;)