Wichtig! Interpretation: Rainer Brambach: Besuch bei Franz

  • Hallo,
    kann mir vielleicht irgendeiner bei der Interpretation der Kurzgeschichte Besuch bei Franz von Rainer Brambach helfen???
    Ich brauche dringend Hilfe, da ich die Kurzgeschichte einfach nicht so richtig verstehe und keine ahnung hab wie ich sie interpretieren soll.
    Ich brauch das unbedingt für die Schule.
    Ich bin in der 11Klasse und die Interpretation der Kurzgeschichte is ziemlich wichtig, da ich dort eine gute Note brauch, denn wenn nicht bekomme ich evtl eine 5 auf dem Zeugnis und müsste das Jahr nochmal machen.
    Also BITTE helft mir!!!!
    Hier is das Gedicht:

    Rainer Brambach:
    Besuch bei Franz

    Manchmal lösen sich Blätter aus dem Ahorn­geäst; sie segeln auf den Kiesweg herab oder werden vom Wind über die Gräber getrieben. An der Buchshecke bleiben sie hängen.
    Ich lese die Namen und Zahlen auf den Steinen und Kreuzen; ein langes Leben, ein kurzes Leben; eines war vor siebzehn Jahren zu Ende, ein anderes vor fünf Jahren und ein drittes in diesem Frühjahr. Genau gesagt, im April.
    Ich spucke im Bogen über den Kiesweg. Für Franz. Und weil es für ihn geschieht, gelingt es mir prächtig. Dort, wo die herrlich blauen Astern in der Blechbüchse stehen, liegt Franz.
    Er spuckte oft in seine mörtelgrauen Hände. Das war seine Art. Und einmal spuckte er dem zitronengesichtigen Parlier vom Gerüst herunter präzise auf den Kopf. Was für ein Krawall! Der Parlier zappelte unten zwischen Sandhaufen und Bretter­stapeln herum: »Cretino!« schrie er herauf. »Kartoffelfresser!« schrie er.
    »Tabaksaft, noch immer das beste Mittel gegen Läuse!« rief Franz nach unten. Ich hielt mich an einer Planke fest; die Welt verschwamm vor meinen Augen, nein, ich habe selten so gelacht.
    Wenige Tage später fiel Franz vom Gerüst. Unbegreiflich. Franz fiel fünf Stock­werke tief.
    Übrigens hat der Parlier dem Franz verziehen; er kam feierlich schwarz zur Bestat­tung und hat als einziger geweint.
    Verstehe einer diese Südländer!


    Ok danke schonmal, wäre echt nett wenn mir einer helfen würde!

  • Das sind die Gedanken, die einer hat, weil er das Grab eines Bekannten besucht. Ziemlich typisch, was einem da für ein Wirrwarr durch den Kopf geht.

    Von zufälligen Beobachtungen außen rum (Ahornblätter) geht es über eine Umgebungsbeschreibung (die diversen Todesdaten), bis schließlich konkret zu dem Toten.
    Hier dann zuerst auch wieder etwas Nebensächliches, dann eine kurze Beschreibung der Erinnerungen an die Person und die letzte (witzige) Begebenheit in seinem Leben. Schließlich als Schock der Unfall und wieder ein eher absurder Gedanke.
    In sehr wenigen Worten wird der Tote beschrieben (Verhaltensweisen, Beruf, Humor) und so lebendig dargestellt. Das ist wirklich meisterhaft!

    Soviel als Erklärung, was in dem Text beschrieben ist. Vielleicht hilft es Dir ja.

    Ich weiß nicht, wer oder was ich bin. Ich weiß nur, dass ich tue, was ich tun muß, nicht mehr und nicht weniger.

    Zitat aus "Gildenhaus Thendara", Dritter Teil, Ende 3. Kapitel